Grund zur Freude, Grund zum Feiern und Grund auf das 33-jährige Bestehen ihres Verbandes anzustoßen, hatten die 56 Narrenzünfte beim 31. historischen Narrentrunk an Dreikönig im Klostersaal in Moosheim. Was sich aus kleinen Anfängen heraus entwickelt hat, ist inzwischen zu einem kleinen Narrenimperium geworden, dessen Mitgliedszünfte sich aus den drei Regionen Alb, Oberschwaben und Bodensee rekrutieren. Darauf wurde kräftig angestoßen und dazu noch der neue Präsident des VAN, Uli Hennes auf Neufra/Do., mit Brief und Siegel in Amt und Würde versetzt, wobei auch eine deftige Taufe durch das Ordenskapitel nicht fehlen durfte. Fetzig-deftige Fasnetsmusik lieferte die Kondemusik aus Reichenbach. Es war für Zunftmeister und Gastgeber Daniel Forstenhäusler von den Zenka-Räll

e ein Erlebnis, die ganze Narrenschar mit den Abordnungen der Zünfte willkommen zu heißen. „Es gehört einfach zur Tradition, dass am 6. Januar die Dreikönigssitzung in Moosheim abgehalten wird“, freute sich auch Hausherr und Ortsvorsteher Alfons Reutter. Ins gleiche Horn blies dann der neu gewählte Präsident Uli Hennes, der zum ersten Mal in dieser Funktion das närrische Auditorium mit einem dreifachen „Narri – Narro“ willkommen hieß. Er freue sich ganz besonders, dass nicht nur „seine Narren“, sondern auch die Präsidenten aus der ARGE oberschwäbischer Narrenverbände ihm die Aufwartung machten, genauso wie viele Freunde aus Narretei und Politik. Der erste, der sich ans Pult wagte, war der Vertreter der Stadt Bad Saulgau, der Erste Beigeordnete Richard Striegel. Er hatte sich, mit Regenschirm und vielen Waschlappen dranhängend, vor allem die Politiker zur Brust genommen. Von den drei heiligen Königen ging er auf die „heitige drei Weise““ von der Ampelregierung ein: „Drei G’schtalta, i woiß it, was ma vo dene muaß halta.“ Sein größtes Sorgenkind dabei „die Lambrecht, die hat vom Militär doch keinen blassen Schimmer, aber das war ja auch bei ihren Vorgängerinnen wohl schon so immer.“ Für das Hexastädtle Saulgau kam es ja letztes Jahr ganz dick: Das Krankenhaus wurde dicht gemacht. Damit habe man der Saulgauer Einrichtung auch jährlich 700 Geburten weggenommen. „Ond des isch doch der größere Scheiß, dass eisere Kender kommet auf d’Welt jetzt als Preuss.“ Für die anstehende Bürgermeisterwahl in Bad Saulgau hält er sich mal vorsichtshalber bereit, „auch wenn’s manche vielleicht scho auf mein Ruhestand frait“. Als den besten Küsser von Donaueschingen bis an den Bodensee, so begrüßte Bad Saulgaus Zunftmeister Raphael Osmakowski-Miller den neuen Präsidenten Uli Hennes. „Also eine gute Wahl.“ Zwei Jahre Fasnetsabstinenz seien hart gewesen, „aber ihr alle habt das Beste draus gemacht“. Man habe an die Kinder gedacht und mit manchen auch kleineren Aktionen so den Kleinsten ein Strahlen ins Gesicht gezaubert. „Macht weiter so“, so der Wunsch des Saulgauer Zunftmeisters.


Ehrenpräsident Siggi Burgermeister vom Bodensee war es ein Anliegen, denen zu danken, die in Zeiten von Corona online Fasnet gefeiert haben. 14 Jahre war er der Chef im VAN, was ihm immer Spaß gemacht habe. Viel sei auf die Reihe gebracht worden und mit den angrenzenden Nachbarverbänden wurde ein gutes Miteinander gepflegt, „ja es ist Freundschaft daraus geworden“. Das bestätigte auch der Präsident vom VFON, Reinhard Siegle. Habe man zur Gründungszeit des VAN nicht immer gleich „Hurra“ geschrien, sei daraus nun eine echte Verbundenheit aller Verbände in der ARGE der oberschwäbischen Narrenverbände geworden. Das neue Präsidium wurde vergangenes Jahr neu gewählt, aber der Präsident sollte nach der Satzung erst mal vom Ordenskapitel in Amt und Würde versetzt werden. Als erstes musste er das Gelöbnis auf den Verband und seiner 56 Mitgliedszünfte ablegen, was ihm dann auch mit Brief und Siegel attestiert wurde. Doch dann wohl der etwas heiklere Akt der Taufe. Dazu musste sich Uli Hennes erst mal auf den Tisch legen und der Dinge harren, die da kommen sollten. Ein Gebräu aus verschiedenen Wässern wurde zusammengemixt und dann ging der Zeremonienmeister ans Werk. Aus einer stattlichen Kanne wurde das Taufwasser nicht nur aufs Haupt des Täuflings gegossen. Er hat es überlebt und strahlte dann über alle Backen. Zum 33. jährigen Bestehen hat sich der Narrenverband Alb-Boden-see oberschwäbischer Narrenvereine e.V. etwas Besonderes einfallen lassen. Harald Paschen als Medienreferent hat zusammen mit einem ganzen Team eine Festschrift herausgebracht, die allen Mitgliedern ausgehändigt wurde. Am Schluss des Narrentrunks wurde Andreas Schönenberger von der Narrenzunft Rote Näh’re Braunenweiler mit dem Verdienstorden in Bronze ausgezeichnet.

 

31. Dreikönigssitzung des VAN zu Moosheim 06.01.2023