Der langjährige Präsident des VAN Sigi Burgermeister hat mit dem Narrenspiegel die höchste Auszeichnung für Narren im Südwesten bekommen.
Das Jahr 2017 wird Sigi Burgermeister noch lange in Erinnerung bleiben. Es gehört sicherlich zu den Höhepunkten seiner Schaffenszeit als Narr, denn als damaliger Präsident des Verband Alb-Bodensee-oberschwäbischer Narrenvereine (VAN) hatte er die Ehre, die Landesregierung in Stuttgart abzusetzen. Nicht wenige schrieben damals von einer „atemberaubenden Rede“, die der heute 70-Jährige damals hielt. Und genau das ist auch eines seiner absoluten Stärken.
„Er ist einfach ein begnadeter Büttenredenschreiber und kann sie auch noch einzigartig vortragen“, sagt Roland Wehrle, der seit 27 Jahren Präsident der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) ist. Er hielt auch die Laudatio auf Sigi Burgermeister, der im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Süd-West-Deutscher Narrenvereinigungen und -verbände jetzt mit der höchsten Auszeichnung geehrt wurde, die man als Narr bekommen kann: mit dem Narrenspiegel und einer riesigen Urkunde.




Verlässlich, ehrlich, humorvoll
„Sigi Burgermeister ist ein überaus angenehmer Mensch, verlässlich, ehrlich, hat den nötigen Humor und ist vor allem sehr engagiert“, fasst es Roland Wehrle zusammen. „Man trifft sich einfach immer sehr gerne mit ihm, vor allem, weil er auch nach vielen Jahrzehnten von Präsidentenarbeit sowohl im Verein als auch im Verband komplett auf dem Teppich geblieben ist.“ In der Laudatio sprach der VSAN-Präsident davon, dass am 2. Dezember 1951 auf beiden Seiten des Bodensees Großes gefeiert wurde. Auf der einen Seite feierte Otto Dix an diesem Tag seinen 60. Geburtstag und auf der anderen Seite erblickte ein gewisser Sigi Burgermeister das Licht der Welt. „Er lebt einfach die Fastnacht“, so Roland Wehrle. „Und das nicht nur formell, sondern mit ganz viel Menschlichkeit.“
Der Geehrte selbst fühlte sich von den Worten von Roland Wehrle sehr geehrt. „Es war vor allem der langanhaltende Applaus nach der Rede, der mich wirklich bewegt hat“, sagt Sigi Burgermeister. „Ich komme mit allen sehr gut aus. Es war immer ein respektvoller, sachlicher, aber auch harmonischer Umgang miteinander.“ Der 70-Jährige musste aus gesundheitlichen Gründen seine Ämter niederlegen, macht aber auch kein Geheimnis daraus, dass er der Fasnet treu bleiben werde, solange es nur geht.
Präsident ohne Gegenstimme
Er erinnert sich vor allem sehr gerne an die vielen schönen Verbands-, Regionen- und Freundschaftstreffen der verschiedenen Narrenverbände und -vereine. „Es gab in der Vergangenheit immer einen familiären Zusammenhalt“, betont er. Und dass Sigi Burgermeister ein Meister des richtigen Wortes und des richtigen Tones ist, beweist die Tatsache, dass er bei all den Präsidiumswahlen im VAN nicht einmal eine Gegenstimme erhalten hat.
Sigi Burgermeister
Der 70-Jährige ist in Mühlhofen geboren und aufgewachsen. Von 1966 bis 2013 arbeitete er bei der Deutschen Post. Die Fastnacht wurde ihm bereits in die Wiege gelegt, denn sein Vater war schon 37 Jahre sehr aktiv und zeichnete sich lange Jahre für die Narrenparade in Mühlhofen verantwortlich. Sigi Burgermeister trat 1974 in den Narrenverein Mühlhofen ein, war von 1977 bis 1986 Mühlhofer Till und von 1986 bis 2006 Präsident des Narrenvereins Mühlhofen. 2007 wurde er Präsident des Verbandes Alb-Bodensee-oberschwäbischer Narrenvereine. 2021 legte er aus gesundheitlichen Gründen dieses Amt nieder. Im Narrenverein Mühlhofen ist er Ehrenpräsident und im Elferrat. Am 9. April erhielt er von der Arbeitsgemeinschaft Süd-West-Deutscher Narrenvereinigungen den Narrenspiegel.
ARGE
Die Arbeitsgemeinschaft Süd-West-Deutscher Narrenvereinigungen und -verbände ist ein Zusammenschluss von 14 Narrenvereinigungen mit rund 700 Narrenzünften und geschätzt zwischen 350.000 und 400.000 Narren. Die Aufgabe der ARGE ist es, das Kulturgut, die Bräuche und Sitten der Fasnet zu pflegen und weiterzugeben.