Der Verband Alb-Bodensee-oberschwäbischer Narrenvereine (VAN) hat in der Mehrzweckhalle Oberstadion seinen Herbstkonvent abgehalten. Dabei nahm der Dachverband als neues Mitglied die Narrenzunft „Ritter-Schreck Mieterkingen“ aufgenommen. Ihr neues Häs mit dem Namen „Zwätschgenmaske“ stellte der Narrenverein Hohentengen-Beizkofen vor.

Gastgebende Zunft waren die örtlichen Schloßberg-Hexa mit Zunftmeisterin Sabine Walter. Bürgermeister Kevin Wiest begrüßte die zahlreich aus nah und fern erschienen närrischen Gäste mit einer schwungvollen und mit Wortwitz angereicherten Rede – „auch wer sich als Hund, Katz oder Fuchs fühlt, ist herzlich willkommen“. Wiest lobte die Disziplin der 160 Narren aus rund 60 Mitgliedszünften, die von Oberstetten auf der Alb bis Weißensberg am Bodensee gekommen waren. Sie alle hätten am Nachmittag bereits drei Stunden getagt und ein respektvolles Miteinander gelebt. Ihn selbst begleite die Fasnet schon lange, da er in Konstanz geboren wurde, so Wiest. In seinen zwölf Jahren in Köln habe er den dortigen Karneval genossen. Jetzt freue er sich schon auf den 2024 anstehenden Dämonenumzug in Oberstadion. Mit einem Dank ans Ehrenamt übergab er das Mikrophon an Uli Hennes.

Der Präsidenten des Verbands, der in Neufra zu Hause ist, wo im kommenden Jahr 100 Jahre Fasnet gefeiert wird.Glücklich preiset sich die Stadt, die solch einen Bürgermeister hat“, rief Hennes dem Oberstadioner Rathauschef zu.

Für die Begrüßung aller Zünfte bat er die neu gewählte Kanzelarin des Verbands ans Mikro, Claudia Schmid. Logisch, dass mit Unterstützung der drei Regionsvertreter, Ruben Hölz für die Region Alb, Lothar Hund für die Region Bodensee und Klaus Wäscher für die Region Oberschwaben die dazugehörigen Fasnetsrufe erklangen, „Narri-Narro und Co.“.

In seinem Rückblick auf 2022 sprach Hennes von einem ereignisreichen und gelungenen Jahr. Vize-Präsident Stefan Vochatzer teilte die Ergebnisse der Wahlen vom Nachmittag mit. Danach wurden der Präsident Uli Hennes und der Brauchtumsmeister Frank van Beeck wiedergewählt. Aus gesundheitlichen Gründen gab Schriftführerin Ilona Damasch ihr Amt ab, das für ein Jahr von Sabine Heinzelmann übernommen worden war. Als Kanzelarin wird Heinzelmann von Claudia Schmid beerbt. Medienreferent ist Roland Hund in Nachfolge von Harald Paschen. Sabine Heinzelmann wurde für zwölf, Harald Paschen für 19 Jahre Vorstandsarbeit geehrt. Die Verabschiedung aus dem Präsidium erfolgt am 6. Januar in einem Festakt im Rahmen des Historischen Narrentrunks in Moosheim offiziell.

Neu aufgenommen in den Verband wurde die Brauchtums- und Narrengruppe Ritter-Schreck Mieterkingen im Landkreis Sigmaringen mit ihrem Vorsitzenden Johannes Gerhofer, ihren gut 90 Mitgliedern und ihrem Fasnetsruf „Ritter-Schreck“. Die Aufnahme als Gastzunft gilt für zwei Jahre, ehe eine Vollmitgliedschaft begründet werden kann. Die Legende besagt, „im Jahre 1302 lebten zu Muetrichingen drei Brüder genannt Burcart, Chunrat und Bertholt. Die Rittersleute waren Leihensbesitzer eines Rosenauischen Guts zu Ultenbeuren. Im Jahre 1313 nahm Chunrat eine neue Magd in seinen Dienst auf, die mit einem sehr behaarten, widerwärtigen und boshaften Gesellen vermählt war. Die Magd musste täglich mit ihrer Kraxel in den Wäldern Zapfen für ihren Mann sammeln. Deshalb wurde sie das Zapfenweible genannt. Ihr Mann trieb es so wüst, dass die Brüder Burcart und Berthold das Gut verließen und nach Bolstern als Pfandgüterbesitzer auswanderten. Chunrat entließ daraufhin das Zapfenweible aus seinem Dienst und verbannte sie mit ihrem Mann, dem Ritter-Schreck, aus Muetrichingen“. Vorgestellt haben ihr Häs mithin das Zapfenweible, der Ritterschreck, der Ritter und das Burgfräulein.

In einer Maskenvorstellung präsentierte die Abteilungsleiterin Zwätschgen, Miladinka Wiedergrün vom Narrenverein Hohentengen-Beizkofen im Kreis Sigmaringen die neue Zwätschgenmaske. Der 300 Mitglieder umfassende Verein muss sich aktuell mit vier Exemplaren der neuen Maske begnügen, 2024 soll es mehr davon geben.

Bürgermeister Wiest freute sich am Ende der Veranstaltung mit der Vorstandschaft der Schloßberg-Hexa über die Aufnahme der Zunft in das immaterielle Kulturerbe der Unesco. Uli Hennes überreichte die entsprechende Urkunde.

 

Herbstkonvent 2023 in Oberstadion